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Strategie

Heidelberg Pharma arbeitet daran, einen völlig neuen Behandlungsansatz für die Krebstherapie zu entwickeln. Dieser Ansatz beruht auf der Hemmung der RNA-Polymerase II durch den Wirkstoff Amanitin und hat das Potenzial, aktuelle Herausforderungen in der Krebstherapie wie die Resistenzbildung, die Abtötung nicht teilender Tumorzellen und die Verbesserung der Wirksamkeit bei besonders aggressiven Tumoren anzugehen. Der Wirkstoff wird dazu über Antikörper durch die Verwendung der sogenannten ADC-Technologie gezielt in Krebszellen gebracht. Dazu wird der Wirkstoff über einen geeigneten chemischen Linker an den Antikörper gebunden. Nach der Aufnahme in die Krebszellen wird der Wirkstoff dort freigesetzt und tötet die Krebszelle.

Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung und Vermarktung der proprietären ATAC-Technologie. Kernelemente sind der Ausbau der eigenen Projektpipeline, die Anbahnung von Forschungs-/Optionsverträgen und deren Erweiterung auf langfristige Lizenzvereinbarungen sowie die Verbreiterung der Technologiebasis.

Es werden auf Grundlage lizenzierter Antikörper eigene ATAC-Moleküle hergestellt, als F&E-Kandidaten getestet und damit eine eigene Pipeline aufgebaut. Um dies zu ermöglichen, wurden in den vergangenen Jahren geeignete Antikörper einlizenziert, in umfassenden Prozessen ausgewählt und optimiert. Der derzeit am weitesten fortgeschrittene proprietäre ATAC-Kandidat HDP-101 befindet sich in der klinischen Entwicklung in der Indikation des Multiplem Myeloms. Weitere Entwicklungskandidaten, HDP-102 und HDP-103, werden derzeit präklinisch getestet. HDP-102 soll gegen das Non-Hodgkin-Lymphom und HDP-103 gegen den metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs geprüft werden.

Parallel werden weitere proprietäre ATAC-Kandidaten präklinisch auf Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft. Aus diesem ATAC-Portfolio sollen weitere Entwicklungskandidaten als Folgeprojekte nominiert werden.

Mit biopharmazeutischen Unternehmen sollen Forschungs-/Options- und Lizenzverträge über die Entwicklung und Kommerzialisierung von ATAC-Kandidaten abgeschlossen werden, um das therapeutische Potenzial auf deren Antikörper zu testen und zu übertragen. Hierzu stellt Heidelberg Pharma das Toxin Amanitin in GMP-Qualität und die Amanitin-Linker-Technologie zur Verfügung.

Im Rahmen der Weiterentwicklung der ATAC-Technologie werden mit akademischen Gruppen und biotechnologischen Unternehmen neue Zielmoleküle bzw. Antikörper und alternative Konjugationsverfahren erprobt. Diese Arbeiten sollen systematisch fortgeführt werden, um weitere Projektkandidaten zu identifizieren oder den Lizenzpartnern weitere Möglichkeiten der Produktoptimierung zu bieten.

Unabhängig von der ATAC-Technologie verfügt Heidelberg Pharma über ein reiferes klinisches Portfolio, das durch Lizenzpartner weiterentwickelt und verwertet werden soll. Die ehemaligen Produktkandidaten girentuximabl (TLX250-CDx) und upamostat wurden dazu bereits an Partner lizenziert. Sollten die Kandidaten zugelassen und vermarktet werden, erhält Heidelberg Pharma Meilensteinzahlungen.